Sa, 06.01.2024Diakonie-Vorstände in feierlichem Gottesdienst entpflichtet
Bischof Thomas Adomeit (2. v. links) und Aufsichtsratsmitglied Ralf Kurzweg (links) bei der Entpflichtung von Pfarrer Thomas Feld und Uwe K. Kollmann.
Mit einem Gottesdienst wurden Pfarrer Thomas Feld (3. von links) und Uwe K. Kollmann (5. von links) verabschiedet. An der Verabschiedung waren (v. l.) Pfarrer Ingmar Hammann, Pfarrerin Julia Neuschwandner, Kreispfarrer Lars Dede, Landrätin Karin Harms, Bischof Thomas Adomeit und Aufsichtsratsmitglied Ralf Kurzweg beteiligt. Fotos: Diakonisches Werk / Kerstin Kempermann
In einem feierlichen Gottesdienst hat Bischof Thomas Adomeit Pfarrer Thomas Feld und Uwe K. Kollmann als Vorstände der Diakonie im Oldenburger Land entpflichtet und ihnen im Namen der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg für ihren Dienst gedankt. Adomeit betonte: „Es war eine gute Zeit für das Diakonische Werk, liebe Brüder, Sie haben viele Dinge auf den Weg gebracht. Insgesamt würde ich sagen: Zuhören, Verstehen, Tun – dieser Dreischritt hat sie geleitet.“
Das Verstehen stellte Pfarrer Thomas Feld auch in den Mittelpunkt seiner Predigt. „Was ist der Mensch“, diese Frage stellt sich nicht nur jedem einzelnen, sondern auch ganz besonders im Zusammenhang diakonischer Arbeit. Sich mit diesen Fragen immer wieder auseinanderzusetzen sei wichtig. „Ich hoffe, dass uns das als Kirche und Diakonie in den bald wieder anstehenden Fragen zum assistierten Suizid gelingen wird. Und ebenso bei den Fragen nach dem Lebensanfang – den bevorstehenden Reformen zum § 218 oder zur Präimplantationstestung. Und ebenso wünschte ich mir eine intensive Auseinandersetzung um die Versorgung von Kindern – mit und ohne Behinderungen in unserem Land. Und ich bin froh und dankbar, dass ich in den vergangenen Jahren im Diakonischen Werk in einen lebendigen Diskussionszusammenhang eingebunden war, in dem wir Fragen wie diesen auf vielfältige Weise nachgehen konnten.“
Auf die vergangenen Jahre blickten auch die Grußworte im Anschluss an den Gottesdienst zurück. Patricia Lippmann, 1. Vorsitzende der Mitarbeitervertretung erinnert an die schwierige Situation der Diakonie im Oldenburger Land zum Amtsantritt von Herrn Feld und Herrn Kollmann. „Sie beide übernahmen Ihre Positionen als Vorstände zu einer Zeit, in der unser Unternehmen vor beträchtlichen finanziellen Herausforderungen stand. Darüber hinaus befanden sich gleich drei Altenhilfeeinrichtungen in der Insolvenz. Mit anderen Worten: Ihre anfängliche Amtszeit war geprägt von einer finanziell anspruchsvollen Situation und der drängenden Notwendigkeit, hierfür Lösungen zu finden.“
Es wurde aber auch viel erreicht in den nachfolgenden Jahren. Daran erinnerte Ralf Kurzweg, der das Grußwort für den Aufsichtsrat hielt einige wichtige Wegpunkte benannte: „Danke für KIOLA, danke für die neue Suchtklinik in Oldenburg, danke für die Sanierung von mehreren Altenwohn- und Pflegeheimen, danke für die Entwicklung der neuen Stiftung der Diakonie Oldenburg, um der Zukunft der Unternehmensdiakonie einen sicheren Rahmen zu geben.“ In der Arbeit der Diakonie gehe es oft, „um die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft, die unser aller Schutz benötigen“, machte Kurzweg die Wichtigkeit der diakonischen Arbeit deutlich. Den Dank drückte Kurzweg aber nicht nur in Worten aus. Gemeinsam mit Ingmar Hammann, dem Präsidenten der Diakonischen Konferenz, überreichte er Pfarrer Thomas Feld und Uwe K. Kollmann das goldene Kronenkreuz, die höchste Auszeichnung der Diakonie.
Den Einsatz für die Menschen in der Region stellte auch Dr. Seewald, Chefarzt der Fachklinik Weser-Ems, der stellvertretend für die Mitarbeitenden ein Grußwort hielt, heraus: „Danke, dass Ihnen die Menschen der Region, ihre Nöte und Probleme und auch die Lösungen dafür, in all den Jahren Ihrer Tätigkeit ein großes Anliegen waren.“ Und er ergänzte: „Ich selbst sowie viele weitere Mitarbeitende arbeiten für die Diakonie in unseren Einrichtungen, weil wir daran glauben, dass jeder Mensch die gleichen Rechte verdient, die gleichen Chancen, die gleiche Würde ohne Diskriminierung.“
In den Grußworten wurden auch die Herausforderungen während der Corona-Pandemie und die schwierige Personalsituation in der Sozialwirtschaft angesprochen. Justin Hoop, der persönliche Referent von Herrn Kollmann, sagte dazu, dass der Vorstand sich immer auf politischer Ebene eingesetzt habe, dass gegen den akuten Personalmangel in der Sozialwirtschaft aktiv vorgegangen werde.
Landrätin Karin Harms betonte in ihrem Grußwort, dass die Diakonie und ihr Einsatz für die Gesellschaft für die ganze Region wichtig sei. Sie dankte nicht nur den entpflichteten Vorständen, sondern allen Mitarbeitenden im Diakonischen Werk im Oldenburger Land.
Den Dank an die Mitarbeitenden stellten auch Uwe K. Kollman und Pfarrer Thomas Feld in ihren Abschlussworten in den Vordergrund. Die Arbeit im Diakonischen Werk sei kein Sprint, sondern ein Marathon, betonte Kollmann. Ein Marathon, den nun die Nachfolger Mario Behrends und Pfarrer Dr. Friedrich Ley im Vorstand weiter laufen werden.
Im Anschluss an den Gottesdienst und die Grußworte fand ein Empfang im Gemeindehaus statt, an dem Wegbegleiter aus Politik, Gesellschaft und Sozialwirtschaft und dem Diakonischen Werk teilnahmen. Von den Mitarbeitenden der Diakonie im Oldenburger Land hatten Thomas Feld und Uwe K. Kollmann sich am Vorabend mit einer Mitarbeitendenfeier in Oldenburg verabschiedet.
Info:
Pfarrer Thomas Feld war seit März 2009 theologischer Vorstand der Diakonie im Oldenburger Land. Uwe K. Kollmann übernahm im Oktober 2010 das Amt als kaufmännischer Vorstand.
Seit dem ersten Januar 2024 haben Pfarrer Dr. Friedrich Ley (theologischer Vorstand) und Mario Behrends (kaufmännischer Vorstand) die Vorstandsarbeit übernommen. Der Vorstand des Diakonischen Werkes der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg e.V. besteht aus zwei hauptamtlichen Mitgliedern. Einem theologischen Vorstandsmitglied und einem kaufmännischen Vorstandsmitglied.
Das Diakonische Werk der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg e.V. ist mit seinen gemeinnützigen Gesellschaften in den Geschäftsbereichen Altenhilfe, Förderung und Therapie, Jugendhilfe, Suchtkranken- und Gefährdetenhilfe, der Kirchenkreissozialarbeit und der Wohnungslosenhilfe tätig. Bei der Diakonie im Oldenburger Land sind etwa 1500 Mitarbeitende beschäftigt.
Kerstin Kempermann